Forward-Darlehen mit neuem Rekordhoch

By | 3. Mai 2017
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Die Nachfrage nach Forward-Darlehen steigt weiter. Dies zeigt auch der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung für Februar 2017. Laut des DTB ist die Nachfrage nach solchen Baufinanzierungen mit zeitverzögerter Auszahlung höher denn jemals zuvor.

Schon im Januar dieses Jahres gab es einen Zuwachs bei den Forward-Darlehen. Im Februar stieg die Nachfrage mit 19,81 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Das heißt: fast jedes fünfte abgeschlossene Hypothekendarlehen wird mittlerweile als Forward-Darlehen abgeschlossen.

Damit steigt der Anteil dieser Art von Darlehen an der Gesamtmenge der Abschlüsse weiter an. Dies zeigt, wie sehr die Kreditnehmer davon ausgehen, dass die Bauzinsen in absehbarer Zeit steigen werden.

Der DTB zeigt monatlich auf, wie sich die wichtigsten Parameter im Bereich der Baufinanzierung entwickeln. Aufgezeigt werden die verschiedenen Faktoren Höhe der Immobilienfinanzierung, Höhe des Tilgungssatzes, Auslauf der Beleihung sowie die Verteilung der verschiedenen Darlehensarten. Errechnet werden die monatlichen Ergebnisse des Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung aus Daten der EUROPACE-Plattform.

Was ist ein Forward-Darlehen?

Ein Forward-Darlehen ist eine Baufinanzierung mit verzögerter Auszahlung. Das heißt, anders als bei Immobilienfinanzierungen sonst üblich, erfolgt keine zeitnahe Auszahlung, sondern erst zu einem weit späteren Zeitpunkt.

Durch ein solches Darlehen ist es möglich, die jeweils aktuellen Bauzinsen zu einem mittelfristig gesehenen Zeitpunkt zu erhalten. Steigen dann die Zinsen an, spielt dies für den Kreditnehmer keine Rolle. Er hat seine Finanzierung bereits abgeschlossen, eine Änderung des Vertrags zur Erhöhung der Zinsen kann daher nicht vorgenommen werden.

Wie lange Forward-Darlehen im Voraus abgeschlossen werden können

Ein Forward-Darlehen kann auf ein oder zwei Jahre und sogar bis zu fünfeinhalb Jahren im Voraus abgeschlossen werden. Solche Darlehen sind besonders dann beliebt, wenn für die Kreditnehmer absehbar ist, dass die Bauzinsen steigen. Dies ist im Moment der Fall, weshalb das neue Rekordhoch wenig überraschend ist.

Mit dem Forward-Darlehen ist es möglich, sich die Anschlussfinanzierung zu günstigen Zinsen zu sichern. Dies ist selbst dann der Fall, wenn diese erst in bis zu 66 Monaten fällig wird. Wer jetzt bereits ein solches Darlehen mit zeitverzögerter Auszahlung abschließt, dürfte dann einiges an Geld sparen können. Die Ersparnis ist zumindest dann möglich, wenn die Bauzinsen in den kommenden Jahren wie erwartet steigen werden.

Was kostet ein Forward-Darlehen?

Die Zinsen für die Baufinanzierung sind niedrig, dies wirkt sich auch günstig auf die Vorab-Darlehen aus. Mittels derer ist es möglich, eine Anschlussfinanzierung zu den aktuell niedrigen Zinsen abzuschließen.

Für das Forward-Darlehen wird ein Zinsaufschlag berechnet. Dieser wird erhoben, damit die Banken ihren möglichen Zinsverlust bei steigenden Bauzinsen abfedern können. Steigen die Zinsen tatsächlich an, kann der Aufschlag sogar deutlich niedriger sein als die Zinsen, die dann anfallen würden. Mit einem solchen Darlehen ist es möglich, in Zeiten niedriger Zinsen eine Absicherung der Ersparnis für einen späteren Zeitpunkt vorzunehmen.

Forward-Darlehen zur Sicherung der niedrigen Zinsen

Sich rechtzeitig niedrige Zinsen für die Anschlussfinanzierung zu sichern, ist mit dem Abschluss eines Forward-Darlehen möglich. Wer die aktuell sehr niedrigen Bauzinsen nutzt, zuzüglich einem kleinen Zinsaufschlag, kommt in Zeiten steigender Zinsen voraussichtlich günstiger weg. Die höheren Zinsen, die später, in ein, zwei oder gar fünf Jahren fällig werden könnten, müssen dann nicht gezahlt werden.

Die Sicherung der Zinsen ist damit das vorrangige Ziel von Forward-Darlehen. Wer als Kreditnehmer hier einen guten Riecher beweist, kann in wenigen Jahren möglicherweise viel Geld sparen.

Ein modellhaftes Beispiel für ein Forward-Darlehen

Aktuell liegen die Zinsen für die Baufinanzierung mit Zinsbindung von 20 Jahren bei 2,00 Prozent jährlich. Steigen diese in drei Jahren auf 3,00 Prozent effektiven Jahreszins an, kostet die Restschuld jährlich 1,00 Prozent mehr. Der Kreditnehmer muss dann weit mehr zahlen, als es aktuell der Fall ist.

Schließt er die Anschlussfinanzierung bereits jetzt mit Zinsen von 2,00 Prozent Effektivzins und einem Zinsaufschlag von 0,25 Prozent p.a., ab, zahlt er lediglich 2,25 Prozent effektiven Jahreszins. Unter dem Strich spart er durch das Forward-Darlehen 0,75 Prozent jährlich an Zinsen. Angesichts der hohen Summen, um die es in der Baufinanzierung geht, kann dies eine große Ersparnis bedeuten.

Dies ist natürlich ein modellhaftes Beispiel, das nicht eins zu eins auf die aktuellen Zinsen umgerechnet werden kann. Die Zinsen für die Baufinanzierung sowie auch die Anschlussfinanzierung sind bonitätsabhängig und können deshalb unterschiedlich hoch sein.

Zu lange warten kann Geld kosten!

Wer ein Forward-Darlehen zu früh abschließt, zahlt drauf. Wer hingegen zu lange wartet, versäumt unter Umständen eine große Ersparnis. Das bedeutet, zu lange abzuwarten, ob die Zinsen nicht noch weiter sinken, kann sich ins Gegenteil verkehren. Auf mittlere Sicht ist von steigenden Bauzinsen auszugehen. Wer eine Anschlussfinanzierung hat, die in drei oder fünf Jahren ausläuft, ist im Moment möglicherweise am besten beraten, ein Forward-Darlehen abzuschließen.

Natürlich kann niemand ganz voraussagen, wie sich die Zinsen im Bereich der Baufinanzierung entwickeln werden. Dies hängt davon ab, wie die Entwicklung der Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen voranschreiten wird. Diese sind mittels der Pfandbriefkurve der Orientierungspunkt für die Zinsen von Immobilienfinanzierungen.

Wann sich ein Forward-Darlehen nicht lohnt

Ein solches vorab abgeschlossenes Hypothekendarlehen mit verzögerter Auszahlung lohnt sich jedoch nicht immer. Noch vor wenigen Jahren sah es danach aus, als würden die Bauzinsen nicht weiter sinken. Wer damals ein Forward-Darlehen abgeschlossen hat, muss sich heute fragen, warum er das getan hat. Letztlich kam es zu einem weiteren Rutsch bei den Zinsen, die auf ein historisches Tief sanken. Dies hatte jedoch kaum jemand so erwarten können.

Heute sieht es anders aus. Inzwischen sind die Zinsen für die Baufinanzierung wieder leicht gestiegen. Auch wenn für dieses Jahr nur kleinere Zinssteigerungen erwartet werden, so kann es in ein oder mehreren Jahren recht rasch mit den Bauzinsen nach oben gehen.

Da Veränderungen der Pfandbriefkurve zeitnah an die Kreditnehmer weitergegeben werden, kann sich die Zinslage schnell ändern. Steigen die Zinsen für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit an, folgen auch schnell die Zinsen für Immobilienfinanzierungen.

Für Verbraucher, die ein Forward-Darlehen abschließen wollen, ist es deshalb wichtig, den richtigen Riecher zu haben. Wer zu lange wartet, zahlt ebenso drauf, wie der, der zu früh abschließt. Der richtige Zeitpunkt ist dabei entscheidend, und dies könnte jetzt sein. Achten Sie deshalb auch auf unseren Forward-Rechner, in dem Sie auch Angebote von Dr. Klein finden!

Fazit: Mit Forward-Darlehen lässt sich oft Geld sparen!

Wer rechtzeitig ein Forward-Darlehen abschließt, kann bei der Anschlussfinanzierung einiges sparen. Nicht ohne Grund steigt inzwischen die Abschlussquote dieser Art von Immobilienfinanzierungen an.

Der neue Rekordwert im Februar 2017, der im Rahmen des DTB ermittelt wurde, zeigt eine klare Richtung auf. Die Kreditnehmer in Deutschland gehen davon aus, dass die Bauzinsen bald steigen werden.

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