Wie viel Eigenkapital benötige ich bei einer Baufinanzierung?

Diese Seite teilen:

Den meisten angehenden Hausbesitzern dürfte klar sein, dass möglichst viel Eigenkapital bei der Baufinanzierung von Vorteil ist. Denn dann sinkt nicht nur die Restschuld, sondern kleinere Kredite werden von vielen Finanzinstituten auch viel leichter bewilligt. Das Eigenkapital ist also das Fundament, auf dem eine jede Immobilienfinanzierung aufbaut. Immerhin ist es so, dass sich die monatlich anfallende Belastung deutlich verringert, wenn eine größere Summe von Eigenkapital vorahnden ist. Darüber hinaus kommen viele Banken Kreditnehmern mit einem hohen Anteil von Eigenkapital auch in Form von niedrigeren Zinsen entgegen. Strebt man bei einer Baufinanzierung hingegen eine recht hohe Beleihung an, so ist zum Teil mit deftigen Aufschlägen zu rechnen. Daher ist es nicht unbedingt sinnvoll, wenn die angehenden Hauskäufer nur das Minimum an Eigenkapital mitbringen, wenn sie ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen möchten.

Wie viel Eigenkapital ist wirklich erforderlich?

Auch wenn wir allen angehenden Immobilienkäufern nur zu möglichst viel Eigenkapital raten können, ist es so, dass eine Immobilienfinanzierung prinzipiell nahezu ohne Eigenkapital auf die Beine gestellt werden kann. 100 Prozent des Objektwerts könnten also theoretisch finanziert werden. Schließlich sieht die Bank selbst das Objekt ohnehin als eine Art Sicherheit an. Wenn der Kreditnehmer zahlungsunfähig wird, können das Haus oder die Eigentumswohnung schließlich verkauft werden, damit die Bank ihr Geld dann trotzdem erhält. Lediglich die Nebenkosten muss der Käufer aus seinen Eigenmitteln bestreiten. Kauft man sich zum Beispiel eine Immobilie im Wert von 200.000 Euro, so ist mit Kaufnebenkosten von circa 30.000 Euro zu rechnen, wobei sich hier natürlich regionale Unterschiede bemerkbar machen. Zu den Kaufnebenkosten gehören die folgenden Gebühren, die vom Käufer aus eigener Tasche zu zahlen sind:

  • Die Maklerprovision
  • Die Grunderwerbsteuer
  • Die Notargebühren
  • Die Grundbuchgebühren

Außerdem ist es nicht sinnvoll, wenn die Käufer ihre kompletten Eigenmittel investieren, ohne Rücklagen für den Notfall einzubehalten. Mit unvorhersehbaren Ausnahmen muss man immer rechnen, da zum Beispiel die Heizungsanlage kaputt gehen oder andere Reparaturen erforderliche werden könnten. Daher ist es wichtig, dass man eine Liquiditätsreserve von mehreren Tausend Euro einbehält. Drei Nettomonatsgehälter sind dabei ein Richtwert, an dem sich viele Verbraucher orientieren. Bei der Eigenkapitalbeteiligung an einem Immobilienkredit gilt 20 Prozent der Kaufsumme als allgemeiner Richtwert, wobei nicht unbedingt klar ist, wer sich diese Summe ausgedacht hat. Wie viel Eigenkapital genau sinnvoll ist, ist schließlich im Einzelfall mit der eigenen Bank zu besprechen, um möglichst Zinsen zu sparen. Sofern die eigene Liquidität jedoch keinen Eigenkapitalanteil von 20 Prozent hergibt, kann ein Haus auch mit weniger Eigenkapital finanziert werden.

Fazit: Mehr Eigenkapital ist von Vorteil

Durch einen höheren Anteil an Eigenkapital lässt sich also die eigene Belastung nicht nur senken, sondern Zinsaufschläge, die auf Dauer viel Geld kosten und den Immobilienkauf zu einer noch teureren Angelegenheit machen, können vermieden werden. Vor allem wenn es sich um eine preiswerte Immobilie handelt, tun die Käufer gut daran, wenn sie einen möglichst großen Anteil aus eigener Tasche bestreiten. Bei teureren Immobilien wird dies natürlich schwierig. Doch auch hier sollte der Eigenkapitalanteil mit 20 bis 30 Prozent angemessen sein. Dabei kommt es bei der Bestimmung des Eigenkapitalanteils vor allem darauf an, dass sich unterm Strich eine monatliche Belastung ergibt, die von dem Immobilienkäufer problemlos zu tragen ist und das möglichst auch dann, wenn das eigene Gehalt vielleicht unerwartet über einen Zeitraum von mehreren Monaten ausbleiben sollte.

Baufinanzierungsrechner starten

1 vote