Leerstand: Gründe und Tipps Teil 1

By | 15. Juli 2016
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Der Leerstand einer Immobilie kann viele Ursachen haben. Dabei kommt es auch darauf an, ob ein kurz-, mittel- oder langfristiger Leerstand das Thema der Diskussion ist. Ein langfristiger Leerstand eines Hauses kann aus dem Ausziehen der letzten Bewohner und der erfolglosen Suche nach Käufern hervorgehen. Aber auch voll eingerichtet kann das Haus leer stehen, wenn die Bewohner beispielsweise eine Weltumrundung machen.

Hinzu kommt der reguläre Urlaub oder ein kurzfristiger Leerstand aufgrund von spontanen Ereignissen. Auch Wohnungen können leer stehen, was noch mehr Gründe haben, und neben dem Mieter auch am Vermieter liegen könnte. Betrachten wir aber Ihre (neue) Immobilie und deren Leerstand. Was können Sie im Fall der Fälle tun?

Leerstand des Hauses ohne Hüter: Licht ins Dunkel bringen

Verlassen Sie Ihr Haus für einen Urlaub, für einen längeren Besuch eines Verwandten oder Bekannten oder ist aus irgendeinem anderen Grund längere Zeit niemand zuhause, dann sollte das nicht gezeigt werden. Jeder Hinweis darauf, dass aktuell niemand auf das Haus aufpasst, kann potentiellen Einbrechern als Einladung dienen. Deshalb sollten Sie verschiedene Mittel ins Kalkül ziehen, welche die Anwesenheit eines Bewohners vortäuschen.

immobilienGerade abends und in der Nacht ist Licht das Mittel der Wahl. Wenn Sie eine energiesparende LED-Lampe mit einer Zeitschaltuhr koppeln und daran vielleicht auch noch ein Radio anschließen, dann sind Sie schon gut versorgt. Denn so können Sie Passanten, Beobachtern oder dubiosen Nachbarn ein gewisses Maß an Anwesenheit vorspielen. Gerade wenn Sie über längere Zeit weg sind, sollten Sie allerdings mindestens eine vertrauensvolle Person einweihen und bitten, den Briefkasten zu leeren und dergleichen mehr. Denn ein voller, überquellender Briefkasten ist auch ein Zeichen dafür, dass niemand daheim ist – genauso wie Blumen, die in den Fenstern langsam dahinwelken. Wie Sie an einen dauerhaften Haushüter kommen, das erklären wir Ihnen in Teil 2 dieser Ratgeberreihe.

Das Erdgeschoss sichern, Zugänge zum zweiten Stock entfernen

Das Erdgeschoss sollte so sicher wie möglich sein; Fenster und Türen müssen auf jeden Fall verschlossen, wenn als nötig erachtet auch zusätzlich gesichert sein. Ein einfaches Aufhebeln ist meist der einfachste Weg durch das nicht einsehbare Fenster. Achten Sie auf solche Schwachstellen! Wenn Sie zudem Mülltonnen, Gartenmöbel, Dekorationen oder ähnliche Elemente um das Haus herum stehen haben, dann sollten Sie diese möglichst entfernen oder irgendwo einschließen. Denn von der Biotonne bis zum Sonnenschirm kann vieles als Hilfsmittel genutzt werden, um an die Fenster oder auf den Balkon im ersten Obergeschoss zu gelangen.

Das längere Fortbleiben nur Freunden und Vertrauenspersonen kenntlich machen

Gerade wer geschäftlich und privat ein und dieselbe E-Mail-Adresse nutzt, tappt schnell in eine Falle. Denn um Kunden, Zulieferer, Auftraggeber oder dergleichen nicht unnötig warten zu lassen, richtet man sich eine Urlaubsbenachrichtigung ein – und schon erhält jeder, der einem schreibt die Infos darüber, dass man gerade nicht daheim ist und wann man erst wieder kommt. Falls Sie mit dem Gedanken spielen, solch einen Service zu nutzen, dann am besten nur für die rein beruflich genutzte E-Mail-Adresse. Aber auch der Anrufbeantworter sollte nicht mit den Urlaubsdaten gefüttert werden – das Gleiche gilt für öffentlich einsehbare Profile auf sozialen Netzwerken.

Für den Ernstfall: Stumme Alarme und Überwachungskameras

Im Außenbereich kann schon die Attrappe einer Überwachungskamera dafür sorgen, dass ein potentieller Einbrecher seine Meinung ändert. Meist sind diese Attrappen mit einer blinkenden LED ausgestattet, sodass sie schnell bemerkt werden und niemand auf krumme Gedanken kommt. Falls Sie Ihre örtlichen Kleinkriminellen allerdings als weniger skrupellos einschätzen, dann sollten Sie wahrscheinlich auf echte Technik zurückgreifen. Platzieren Sie Außenkameras dabei aber immer so, dass Sie nur das eigene Grundstück und nie öffentlichen Raum aufzeichnen; damit könnten Sie sich nämlich selbst strafbar machen.

Im Haus dürfen Sie natürlich jeden Winkel überwachen. Mit der Ausrichtung von gut sichtbaren Fake-Kameras auf bestimmte Schränke oder Bilder (die wertvoll sein könnten) lenken Sie zudem das Interesse weg von den eigentlichen Wertsachen und den echten Kameras. Vielleicht wollen Sie zusätzlich oder anstelle der Aufzeichnungstechnik eine Alarmanlage platzieren. Dann sollten Sie aber entscheiden zwischen dem Vertreiben der Einbrecher oder dem Schnappen derselben. Denn ein geräuschvoller Alarm schlägt die Täter meist in die Flucht. Ein stummer Alarm, der nur einen Notruf abgibt, sorgt tendenziell öfter für eine Festnahme vor Ort. Gesetzt den Fall, dass sich die Beamten beeilen.

Zusatztipp: Den Urlaub nicht in Echtzeit teilen

Wie oben schon angesprochen, so sollte bei der Nutzung von moderner Kommunikationstechnik darauf geachtet werden, dass nur vertrauensvolle Personen mitbekommen, dass man gerade sein Haus alleine lässt. Das gilt auch für Posts und Fotos aus dem Urlaub, die man auf Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter oder dergleichen teilt. Besser ist es da, sollte man sich nicht sicher sein, wer denn alles diese Mitteilungen sieht, wenn man seinen Urlaub erst nach der Wiederkehr kundtut. Bis dahin kann man auf die klassische Ansichtskarte, auf E-Mails oder andere, eher persönliche Nachrichtenübermittlungen zurückgreifen. Geeignet sind dafür auch WhatsApp, SMS und ähnliches.

Fazit zum Teil 1

Worin auch der Grund für Ihre Abwesenheit liegen mag, stellen Sie bei einem Leerstand Ihrer Immobilie sicher, dass Sie einerseits diesen Umstand nicht an die große Glocke hängen, und dass Sie andererseits den Zugang zum Haus erschweren und / oder überwachen (lassen). Mit ein bisschen Hilfe von Freunden oder Nachbarn sowie mit ein paar pfiffigen Lichtinstallationen entsteht ganz einfach der Eindruck, dass es überhaupt keinen Leerstand gibt. Und das ist meist schon die beste Absicherung überhaupt.

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